ADJUVANTE THERAPIESTRATEGIE

Als adjuvante Therapie wird jede tumorspezifische Behandlung bezeichnet, die nach der vollständigen Operation durchgeführt wird. Wenn der Chirurg den Tumor vollständig entfernt hat und auch der Pathologe bescheinigt hat, das an den Schnitträndern des Darmes keine bösartige Zelle mehr zu sehen ist, lässt sich mit keiner Diagnostik, also weder Laboruntersuchungen, noch Ultraschall, Röntgen, Computertomographie oder Kernspintomographie noch eine bösartige Zelle nachweisen. Trotzdem hat die Erfahrung gezeigt, dass bei einigen Patienten ein Rückfall der Erkrankung (Rezidiv) auftreten kann. Mitunter viele Jahre später wird eine Absiedlung (Metastase) in der Leber, Lunge oder auch einem anderen Organ festgestellt, die sich aus Tumorzellen entwickelt hat, die bereits vor der Operation über den Blut- oder Lymphweg aus dem Primärtumor ausgewandert sind. Um ein Rezidiv der Erkrankung zu verhindern, wird möglichst innerhalb von 2-6 Wochen nach der Darmoperation die adjuvante Therapie begonnen. Die adjuvante Therapie besteht heute im Wesentlichen aus einer Chemotherapie, die für etwa 6 Monate gegeben wird. Bei Karzinomen des Enddarm (Rektumkarzinom) wird die Chemotherapie durch eine zusätzliche Bestrahlung ergänzt (kombinierte Radio-Chemotherapie).